Kerngebiet der Arbeitsgemeinschaft Kooperatives Bauen
- Kooperative Konfliktprävention
- Kooperative Projektbegleitung
- Kooperative Konfliktlösung
- Schulung
Alle Angaben sind anonymisiert und mit Erlaubnis der Leitenden Personen erfasst.
Ausgangslage
Ein Detailhandelsunternehmen befand sich in der Endphase der Renovation seines Verkaufsraumes. Im Verlauf des Projekts kam es zu unerwarteten Mehrkosten, die erst spät thematisiert wurden. Die Hauptakteure dieses Konflikts waren die Geschäftsführerin und der Finanzverantwortliche des Detailhandalsunternehmens sowie der Geschäftsführer des Architekturbüros.
Thematik und Konflikte
Der Konflikt entstand durch massive Kostenüberschreitungen und eine als mangelhaft empfundene Kommunikation seitens des Architekturbüros. Vor allem technische Probleme im Verkaufsraum, insbesondere die Akustik, standen im Mittelpunkt der Kritik. Die Detailhandels AG war verärgert über die späte Kommunikation und forderte eine Übernahme der Mehrkosten durch das Architekturbüro. Dieses wiederum machte das chaotische Vorgehen der Bauherrschaft und eigenmächtige Entscheidungen für die Schwierigkeiten verantwortlich.
Die Lage eskalierte so weit, dass rechtliche Schritte drohten. Eine Betreibung gegen das Architekturbüro wurde eingeleitet, und der Fall landete vor dem Friedensrichter. Dieser schlug beiden Parteien eine Mediation vor.
Resultate
Die Mediation wurde in fünf Sitzungen im Co-Mediationsverfahren durchgeführt. Zu Beginn der Mediation waren beide Parteien sehr skeptisch und fast sicher, dass eine Einigung mit der Gegenseite nicht möglich wäre. „Wir versuchen es jetzt mal“ war die vorherrschende Haltung. Diese anfängliche Skepsis ist ein Phänomen, das die Mediatoren in ihrer Arbeit oft erleben und es trotzdem Lösungen gibt.
Im Verlauf der Mediation wurden die wichtigsten Streitpunkte, wie die Mehrkosten, die Eigenleistungen und die Akustikprobleme, strukturiert besprochen. Die Mediatoren lenkten die Kommunikation in konstruktive Bahnen und schafften es, die Gespräche auch bei emotionalen Ausbrüchen ruhig und sachlich weiterzuführen.
Trotz der anfänglichen Bedenken fanden die Parteien am Ende der Mediation eine gemeinsame Lösung. Die Mehrkosten wurden einvernehmlich geklärt, und eine Lösung für die technischen Probleme im Verkaufsraum wurde gefunden. Darüber hinaus gelang es, die Geschäftsbeziehung zwischen dem Detailhandelsunternehmen und dem Architekturbüro zu retten, was beide Seiten als grossen Erfolg ansahen.